Besuch im Museum Mensch und Natur

Das Museum „Mensch und Natur“ in München-Nymphenburg ist bekannt für seine umfangreichen und methodisch gut aufbereiteten Ausstellungen zu Themen aus den Biowissenschaften und der Geologie. In vielen Abteilungen ist Mitmachen angesagt, um naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu erfahren.

So warten z.B. die Abteilungen „Spielerische Naturkunde“ sowie „Nerven und Gehirn“ und „Genwelten“ mit zahlreichen interaktiven Modellen und Audiovisionsprogrammen auf. Dieses Angebot konnten die Achtklässlerinnen und Achtklässler anfangs unserer Exkursion im Rahmen des Biologieunterrichts auf eigene Faust erkunden.

Der Hauptprogrammpunkt war jedoch die anschließende Führung zum Thema „Evolution des Menschen“. Wer sind unsere nächsten heute lebenden Verwandten? Natürlich die Schimpansen! Aber das ist auch klar: Wir stammen nicht von diesen Menschenaffen ab! Trotzdem müssen die typischen Schimpansenmerkmale eindeutig erkannt werden, um die Humanevolution verstehen zu können. Nach dem Blick auf den Menschenaffen wandten wir uns einem der bemerkenswertesten Funde unserer Ahnenreihe zu: Lucy, ein in großen Teilen erhaltenes Skelett eines weiblichen Australopithecus afarensis, das in München in einer Nachbildung präsentiert wird, gab uns einen Einblick in die Anfänge der Humanevolution. Noch klein von Gestalt und mit einem Gehirnvolumen wie die äffische Verwandtschaft ausgestattet, setzte Lucy dennoch einen Meilenstein auf dem Weg zu Homo sapiens: Die 20Jährige ging vor 3,2 Millionen Jahren eindeutig auf nur zwei Beinen – und damit aufrecht!

Werkzeuge benutzen die Australopithecinen allerdings noch nicht. Der anschließend herumgereichte Faustkeil stammte von einem jüngeren Mitglied aus einem Seitenzweig der Menschenfamilie, von Homo habilis, dem „geschickten Mensch“. Keiner von uns könnte ein derartiges Werkzeug auf Anhieb herstellen, denn nur mit viel Übung und einem geschulten Auge gelingen die richtigen Schläge, um einen Feuerstein-Rohling in ein scharfes und damit effektives Werkzeug zu verwandeln. Und was riecht denn da so merkwürdig wie nach Feuerwerk? Schlägt man zwei Feuersteine aneinander, können kleine Funken springen… die Beherrschung des Feuers treibt die Entwicklung der Gattung Homo voran.

Welche evolutionäre Trends lassen sich am Skelett verfolgen? Anhand verschiedener Nachbildungen konnten die Schülerinnen und Schüler zeigen, was sie bis dahin über den Umbau des Schädels auf dem Weg zu Homo sapiens gelernt hatten und sie ordneten die Präparate: zuerst kommt der Schimpanse (als Stellvertreter für den entsprechenden Vorfahren), dann Australopithecus – das war relativ einfach. Zögern beim Einordnen des Neandertalers, denn er hatte ein deutlich größeres Gehirnvolumen als die Jetztmenschen. Der stärkere Überaugenwulst wurde aber als entscheidendes Kriterium erkannt. Abschließend zu dieser kleinen Übung unterstrich die Dame, die durch die Ausstellung führte, dass die Evolution des Menschen nicht in einer Linie, sondern mit zahlreichen buschartigen Verzweigungen verlief.

Wie lebten unsere Vorfahren? Wie ernährten sie sich? In vier mit Liebe zum Detail gestalteten Dioramen wurde die Entwicklung vom reinen Jäger und Sammler bis zum Ackerbau und Viehzucht betreibenden Menschen vor ca. 10 000 Jahren gezeigt.

Was unterscheidet über die Nahrungsbeschaffung hinaus den Menschen von seiner tierischen Verwandtschaft? Weltweit entdeckte Höhlenmalereien legen Zeugnis ab von der Entwicklung der menschlichen Kultur. Mit aus Pigmenten und Leinöl selbst angerührten Farben und archaischen Malgeräten tauchten die Mädchen und Jungen der beiden achten Klassen als Steinzeitmaler in diese Welt ein. Es erwies sich als gar nicht so einfach, nur mit einem Holzstäbchen eine farbige Linie auf den Untergrund zu bringen und anschließend die Flächen mit einer Art „Wischtechnik“ zu füllen. Aber nach einer Dreiviertelstunde waren – angeregt durch die Vorlagen und viel eigene Fantasie – „Höhlenmalereien“ von Mammut, Wisent und anderen Tieren sowie ihren Jägern entstanden.

Das große Plakat mit den Steinzeitkunstwerken wird an der Rückwand des Klassenzimmers alle wohl noch eine Zeit lang an diesen Tag „auf den Spuren unserer Vorfahren“ erinnern….

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