Schüleraustausch mit Shanghai

Gespannt und voller Erwartungen verabschiedeten sich 17 Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe des Tassilo-Gymnasiums am Sonntag, 15.03.15 von ihren Eltern am Schulbusparkplatz in Simbach, um sich mit ihren Begleitlehren Alexander Hohn und Annika Babler in den beiden Wochen vor den Osterferien auf nach China zu machen. Was würde die Gymnasiasten wohl am anderen Ende der Welt im Reich der Mitte in einer weit entfernten und fremden Kultur erwarten?

Sie waren sozusagen die Pioniere eines neuen Schüleraustausches, der in diesem Jahr zum ersten Mal angeboten wurde, großen Zuspruch fand und das internationale Profil des Tassilo-Gymnasiums weiter schärfte.
Zunächst ging es per Bus zum Münchener Flughafen und von dort mit Umstieg in Frankfurt nach Peking, für einige Teilnehmer war es die erste Flugreise überhaupt. Angekommen in der Hauptstadt Chinas übertrafen sich die Eindrücke, angefangen von ziemlich anderen Geschmäckern als man sie aus dem lokalen Chinarestaurant gewöhnt ist (ganz abgesehen von der völlig unterschiedlichen Frühstückskultur mit Reissuppe und herzhaften Nudeln), Smog, verstopften Straßen und dauerhupenden Autos, allerdings v.a. aber hinsichtlich der kulturellen Höhepunkte. Die Reise begann nämlich zuerst mit einem fünftätigen Kulturprogramm in Peking mit seinen eindrucksvollen Tempeln, Plätzen und sonstigen Sehenswürdigkeiten. Als erstes stattete man dem Himmelstempel sowie dem Sommerpalast einen Besuch ab, bevor es an den folgenden beiden Tagen zur Großen Mauer, der Verbotenen Stadt und dem Platz des Himmlischen Friedens ging.
Die drei Tage in Peking waren im Nu vorbei und die Gruppe startete die zweite Etappe ins 1000 km südlich gelegene Hangzhou mit dem Nachtzug. Als man dort am nächsten Tag ankam, fiel sofort der Unterschied zum Moloch Peking auf. Die Stadt, wenn auch mit ca. 7 Mio. Einwohnern überdimensional groß, wirkte durch ihr zahlreich vorhandenes Grün und dem malerischen Westsee unendlich aufgelockert, bereits Marco Polo soll sie zu seiner Zeit als die „schönste und großartigste Stadt der Welt“ beschrieben haben. Leider verbrachte die Reisegruppe dort nur eine Übernachtung, aber man konnte wenigstens ein bisschen durch die wunderschönen Parks am See bummeln, die bereits blühenden Bäume genießen und die Skyline der Metropole auf einer Bootsfahrt am Westsee noch besser bewundern. Allerdings bescherte eine kleinere, plötzlich aus dem Nichts auftretende Welle hierbei manchem Schüler und Lehrer nasse Füße, obwohl man sich auf dem Boot in Sicherheit wähnte.
Schließlich brachen die Simbacher am nächsten Tag mit dem Bus nach Shanghai auf, in voller Vorfreude, ihre chinesischen Partner und Gastgeber kennen zu lernen. Aufgrund kleiner struktureller Schwierigkeiten seitens der Gastschule hatten alle Simbacher zwei verschiedene Gastfamilien und somit zwei chinesische Partner während der sieben Tage Austausch, was aber kein größeres Problem darstellte und in Zukunft auch nicht mehr der Fall sein wird.
Die Fuxing Senior High School Shanghai tat in jeglicher Hinsicht ihr Bestes, ein guter Gastgeber für die deutschen Besucher zu sein. Bereits am ersten Schulmorgen wurde die Gruppe durch einen großen Bildschirm über dem äußeren Schuleingang mit „A warm welcome, Tassilo-Gymnasium Simbach am Inn“ begrüßt, ständig stand ein Buffet in einem großen, gemütlichen Aufenthaltsraum bereit, der den Gästen die ganze Woche an der Schule zur Verfügung stand. Besonders beeindruckend war die Teilnahme an der allwöchentlichen Fahnenzeremonie, welcher die Simbacher von einer Tribüne beiwohnen durften, auf der die Schulleitung zu den ca. 1000 Schülern sprach, die sich alle in Schuluniform wie Soldaten in Reih und Glied aufstellten. Diese und weitere Unterschiede im Schulsystem prägten die deutschen Schülerinnen und Schüler, die auf dieser Reise so manche Sache zu Hause wieder mehr schätzen lernten. Nicht zuletzt die Tatsache, dass die deutschen Klassenzimmer beheizt sind und Schüler nicht in gleichaussehenden Jacken bei gefühlter Eiseskälte und geöffneten Fenstern unterrichtet werden. Auf dem Programm standen ferner Unterrichtshospitationen, um einen Einblick in den chinesischen Unterrichtsalltag zu bekommen sowie spezieller
Unterricht extra für die deutschen Schüler, z.B. in Kalligraphie, der Kunst des Malens chinesischer Schriftzeichen (sie durften sich sogar verschiedene Lieblingszeichen aussuchen und diese malen bzw. drucken), Physik (Experimente mit chinesischen Erfindungen wie z.B. dem Pipe-in Pot, der kein Wasser trotz eines Loches an der Unterseite verliert oder einer Glocke, deren Klang sich verändert, sobald man unter ihr eine Flamme bereitstellt) sowie Kung-Fu in der neuen Turnhalle. Darüber hinaus schnappten die Deutschen das eine und andere chinesische Wort auf, ein Schüler, der bereits seit drei Jahren den Wahlkurs Chinesisch besucht, konnte seine sprachlichen Fertigkeiten unter Beweis stellen.
Im Familienleben konnten die Simbacher wertvolle interkulturelle Erfahrungen sammeln und völlig in eine ganz andere Kultur eintauchen. Nahezu ein Schock war es für die deutschen Schüler, zu erleben, dass die chinesischen Gastgeber fast rund um die Uhr nur mit Hausaufgaben beschäftigt waren, sie kümmerten sich dennoch bestens um die deutschen Gäste.
So konnte man es nach zwölf Tagen kaum fassen, dass die Zeit schon wieder zu Ende war und man voller Erfahrungen, mit einem erweiterten Horizont und positivsten Eindrücken von Shanghai die Heimreise antrat. Die 12 Stunden Flug nach Frankfurt vergingen im wahrsten Sinne des Wortes wie im Flug und in der Nacht auf den ersten Ferientag wurden die Schüler bereits sehnsüchtig am Parkplatz von ihren Eltern erwartet.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle Sponsoren, Organisatoren und all jene, die dazu beigetragen haben, diesen großartigen Schüleraustausch zu unterstützen und zu ermöglichen.

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