15 Jahre Schüleraustausch mit Budweis

Einen herzlichen Empfang mit rhythmischem Chorgesang, reichhaltigem Kuchenbuffet und Getränken hatte die Budweiser Partnerschule für die Gäste aus dem Tassilo-Gymnasium in diesem Jahr vorbereitet.

Grund war das 15-jährige Bestehen des deutsch-tschechischen Schüleraustausches, das im Versammlungsraum des Jirsik - Gymnasiums mit dem Stellvertreter Petr Sokol, dem Mitarbeiter des Direktorats Vaclav Tyml und der Chorleiterin Olga Thamova groß gefeiert wurde. Viele Firmen und Organisationen, wie zum Beispiel Tandem, das Goetheinstitut oder der deutsche akademische Austauschdienst, hatten für diesen Anlass kleine Geschenke bereitgestellt. So konnte jeder teilnehmende Schüler eine prall gefüllte Tasche mit Blöcken, Stiften, USB - Sticks, Wörterbüchern und anderen nützlichen Dingen mit nach Hause nehmen.
Blickt man auf die 15 jährige Tradition des Austausches Budweis - Simbach zurück, so ist bemerkenswert, wie viele Lehrer im Laufe der Zeit schon zum Gelingen der Maßnahme beigetragen haben. Zunächst sind da die Anfänge ab 2001 zu nennen, als der ehemalige Schuldirektor, Herr Konrad Haberger, zusammen mit Frau Heidrun Mandl und Herrn Josef Renghart den Austausch aus der Taufe hoben. Auf der tschechischen Seite standen ihnen der ehemalige Schuldirektor Herr Bohuslav Chab, Frau Jitka Perekova, Herr Vaclav Tyml und manchmal auch Sarka Tymlova zur Seite. Hier muss man auch die Lehrkräfte nennen, die als Begleiter, aber auch als Organisatoren den Austausch jeweils mehrere Jahre mittrugen. Dies waren: Carolin Lehner, Martin Baumgartner, Patricia Hoffmann, Monika Seidl, Stefan Walter, Petra Enghofer , Michael Beinhofer und Immo Rank. Auf der tschechischen Seite nahmen auch Schüler aus anderen Gymnasien teil, so steuerten sowohl das Bischofsgymnasium, das Gymnasium Jirovcova und das Ceska Gymnasium Austauschschüler bei. Ein neuer Schulleiter, Herr Jaroslav Pustina, löste den pensionierten Herrn Chab ab. Auch an unserer Schule fand ein Wechsel statt. Der neue Schulleiter, Herrn Edgar Nama, und Herr Hans Engelhart führten diese Schulveranstaltung weiter. Ohne Pause organisierte und begleitete Frau Jitka Perekova unermüdlich jede dieser 15 Schülerbegegnungen. Ihr gebührt an dieser Stelle großer Respekt und Hochachtung für diese Leistung. Ungefähr 260 deutsche und ebenso viele tschechische Schüler nahmen insgesamt an dieser Austauschmaßnahme teil. 500 Personen ließen sich also auf diese Erfahrung ein und trugen zu einer Annäherung der beiden Länder bei.
In diesem Jahr begleitete Aprilwetter mit Sonne und Schnee im Wechsel die dreizehn Ausflügler der neunten Klassen (9a und 9b) für die ganze Woche - angefangen vom ersten Tag in der berühmten Budweiser Brauerei, der Stadtralley bis nach Prag und bis zum letzten Tag in Krumau. Trotzdem war die Gruppe guter Dinge. Gemeinsam mit ihren Partnern erlebten sie eine ereignisreiche Woche mit vielen positiven Eindrücken bei unseren tschechischen Nachbarn.
Neu im Programm war diesmal ein Fotostudio mit Atelier in Krumau, in dem alle Geräte und Einrichtungsgegenstände aus den 20-iger Jahren (Jugendstil!) des letzten Jahrhunderts stammten. Neben den technischen Geräten und der Dunkelkammer waren auch die Wandbemalungen und Dinge des täglichen Lebens renoviert und ausgestellt. Das uralte Haus mit Garten war vom Keller bis zum Dachboden unverändert erhalten geblieben und liebevoll restauriert worden, so dass man sich in der Zeit zurückversetzt fühlte.
Für den Gegenbesuch im Juni ist diesmal auch ein Besuch in Passau geplant. Dort wird man an einer Führung mit dem Stadtfuchs teilnehmen und in Obernzell das Haus am Strom besuchen. Neben dem obligatorischen Münchenausflug besuchen wir auch das Europareservat unterer Inn und Braunau.

Im Anschluss haben zwei Teilnehmer ihre Eindrücke zusammengefasst.

Eindrücke von der Budweisfahrt (Anna Loher)

„Besonders schön bei diesem Besuch war für mich der Ausflug nach Krumau. Die halbe Stunde Fahrt war sehr lustig und das kleine Städtchen einfach schön. Die ganzen kleinen Gässchen strahlen zusammen mit den zahlreichen Lädchen viel Charme aus und waren in meinen Augen auf jeden Fall einen Besuch wert - wenn nicht sogar einen zweiten. Sehr schade, dass das Wetter das Raften nicht ermöglichte. „...“
Der Tag in Prag war für Langschläfer wohl anfangs nicht der Himmel auf Erden, da wegen der frühen Abfahrt des Zuges um 7:00 Uhr auch äußerst frühes Aufstehen gefordert war.“...“ Die 2 ½ Stunden Fahrt gestalteten sich zwar auch sehr unterhaltsam, waren aber doch etwas lang. Der Besuch des Doms war schon recht interessant und auch die „Goldene Gasse“ war sehr niedlich, doch insgesamt sehr „gehintensiv“. Aber das Highlight dieses Tages war für mich die Karlsbrücke! Man hätte sich wohl allein auf der Brücke einen halben Tag aufhalten können. Wohin man sah, saßen Straßenkünstler aller Art, von Porträtisten über Solokünstler bis hin zum kleinen Orchester bot die Karlsbrücke ein fabelhaftes Open-Air-Flair, das auch, wie ich glaube, den weniger Kunstbegeisterten ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
Wie in Krumau gab es auch in Prag sehr viele und schöne Galerien von Künstlern aus der Region und Bildern der Schüler der Kunstschule Prag, die auch ein schönes Souvenir darstellten .
Aber auch Budweis selbst ist nicht zu unterschätzen. So war die Führung durch die Budweiser Brauerei äußerst interessant und auch unterhaltsam gestaltet, durch eine kleine Bierprobe und die herausragenden Deutschkenntnisse des netten Herrn, der uns alles genau zeigte.
Meiner Ansicht nach war auch das Verhältnis zu unseren Gastschülern sehr, sehr gut und die Gruppen in den Städtetouren mischten sich gerade wegen der großen Sympathien von selbst gut durch, was ein gutes Kennenlernen ermöglichte.
Auch die freien Abende ohne Lehrer wurden meistens mit allen zusammen in der Gruppe verbracht - meistens in einer kleinen Kneipe, die mir persönlich wegen dem alten, rustikalen und doch irgendwie modernen Flair besonders gut gefiel. Und ich glaube nicht nur mir…
Ich selbst habe mich sehr gut mit meiner Austauschpartnerin verstanden. Die ganze Woche hatte ich keinen Anflug von Heimweh, weil ich mich wirklich fast wie zu Hause fühlen konnte, was bestimmt auch an der allgemein herzlichen Art und an den, mich sehr beeindruckenden, Deutsch- und sogar Bayerisch- Kenntnissen des Vaters und der Geschwister lag. Aber auch allgemein stellte die Verständigung (teilweise Dank Google-Übersetzer) kein großes Problem dar.
Ich selbst habe mich oft bis spät in die Nacht mit meiner Partnerin unterhalten und auch viel gelacht, weil unsere Interessen und unser Humor sehr ähnlich waren.
Alle Leute, denen ich ein paar Tage zuvor erzählt habe, dass ich für eine Woche nach Tschechien fahren werde, haben mir mit einem kleinen Schmunzeln versichert, dass ich dort bestimmt nicht verhungern muss. Und so war es auch. Nicht nur bei mir, bei fast allen, war wohl das eingepackte Essen der Gasteltern der größte Teil des Gepäcks, was ich persönlich aber als sehr liebe Geste aufnahm.
Die Schule unserer Partner fand ich eigentlich sehr schön, schön alt. Ganz anders als unsere aber ich mochte diesen alten Charme.
Insgesamt gefiel mir der Austausch sehr gut und er sollte auch für die nächsten Jahrgänge bestehen bleiben. Gründe dafür gibt es zu genüge. Einerseits ist es natürlich die Sprache, hier Englisch, die das einzige Verständigungsmittel war, was einen natürlich dazu zwang Englisch zu reden und schließlich englisch zu denken,  für unsere Sprachbildung meines Erachtens eine große Bereicherung darstellte. Unter anderem war dieser Austausch auch ein großer Schritt in die Selbstständigkeit, die es besonders in unserem Alter zu erlernen gilt. Nicht zu vergessen natürlich die neu gebildeten Freundschaften, so würde ich die Bekanntschaft mit meiner Partnerin aufgrund der großen Sympathie nicht missen wollen.
Auch die Dauer des Austausches war in meinen Augen angemessen. Die 5 Tage reichten meiner Meinung nach aus, um sich mit seinem Partner / seiner Partnerin gut  auszutauschen und sich kennen zu lernen. Immerhin muss man ja auch in Betracht ziehen, dass sich vielleicht nicht alle so gut wie ich mit ihrer Gastfamilie verstehen und dann eine Woche sehr lang sein kann. So finde ich,  5 Tage sind ein gutes Mittelmaß.

Ein kleines Interview mit Lea Skapetze:

„Was hat Dir am besten gefallen?“ – „Der Tag, den wir in Prag verbracht haben. Fand den perfekt organisiert. Auch die Aufteilung, zuerst ein wenig Kultur und dann Shoppen - super.“
„Woran erinnerst Du Dich noch am deutlichsten?“ – „Dass die Tschechen einem immer sehr viel zu Essen mitgegeben haben ;) Und natürlich an die Städte, die Brauerei etc.“
„Was hat Dich gewundert?“ – „Dass wir sehr oft auf die Flüchtlinge und den Wohlstandsunterschied von Deutschland und Tschechien angesprochen wurden...“
„Wie unterscheidet sich die deutsche und tschechische Lebensweise?“ – „Kann man so nicht direkt beantworten. Von Grund auf, so finde ich, ist alles anders gestaltet, ob zu Hause oder auch in der Schule - es gibt viele Unterschiede.“
„Hat Dich etwas besonders beeindruckt?“ – „Ich war von der Brauerei sehr beeindruckt, vor allem von der Fließband-Abteilung.“
„Wie hast Du Dich mit Deiner Partnerin verstanden?“ – „Sehr gut im Gesamten. Manchmal war die Kommunikation etwas schwierig, aber meine Partnerin war sehr bemüht und auch ihre Familie.“
„Was fandet ihr besonders lustig?“ – „Die gemeinsamen Abende, die wir verbracht haben, und die Zugfahrten. ;)“
„Wie fandest Du die Schule?“ – „Ich fand die Schule eigentlich ganz schön. Sie war halt nur sehr alt und ich fand es nicht sehr schön, dass überall Geckos in Käfigen ausgestellt waren, aber ansonsten war sie ok.“
„Die Mensa?“ – „Sehr gutes Essen. :).  Finde die Organisation mit den drei verschiedenen Gerichten viel besser als bei uns, wo es nur eines gibt.“
„Ich möchte mich noch einmal bei Ihnen für den Austausch bedanken und sagen, dass es wirklich sehr viel schöner war, als ich es mir vorgestellt habe! :)“

„Wir sind anders?“ Unter diesem Motto stand der vom deutschen Zukunftsfonds geförderte Austausch in diesem Jahr. Dieser Titel regt zum Nachdenken an und so mancher hat vielleicht für sich herausgefunden, dass wir gar nicht so grundlegend anders sind, als unsere Nachbarn.

Die Austauschgruppe mit ihren tschechischen Partnern am Marktplatz in Budweis.

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